Reittherapie — Wenn Kinder durch Pferde lernen

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Bei der Reittherapie wird ein Pferd oder Pony als Mittel zur Therapie eingesetzt. Es muß natürlich ein braves, menschenfreundliches und gut ausgebildetes Tier sein. Durch den Umgang mit einem solchen Pferd kann ein Kind sehr viel lernen: Kinder mit körperlichen Problemen, z.B. Cerebralparesen, lernen beim Reiten Balance und Aufrichtung. Das Pferd bewegt sich ja laufend unter dem Kind, sodaß andauernde Gleichgewichtsreaktionen nötig sind. Die übt das Kind, ohne es zu merken und ohne es als Therapie zu empfinden. Gerade das ist ein großer Vorteil der Reittherapie bei Kindern, die viele Therapien bekommen und immer das Gefühl haben, daß man etwas von ihnen erwartet. Beim Reiten fällt das weg, denn das Kind will von sich aus alles lernen, da Pferde und Reiten für Kinder sehr interessant sind.

Auch für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten ist der Umgang mit Pferden heilsam: Pferde reagieren positiv auf freundliche, aber bestimmte Umgangsformen des Menschen. Sie schimpfen nicht, halten keine Moralpredigten, sie zeigen aber sehr deutlich mit ihrer Körpersprache, ob sie genervt sind oder ob sie die Befehle des Kindes verstanden haben. Die Kinder lernen so, sinnvoll mit einem anderen Lebewesen umzugehen, Geduld zu haben und Verständnis zu entwickeln.


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Auch für ängstliche Kinder kann der Umgang mit Pferden sehr sinnvoll sein. Die Motivation durch das Pferd ist so stark, daß Kinder, jedes in seinem eigenen Tempo, etwas ausprobieren, das sie sich bisher noch nicht zugetraut haben.

Pferde haben keine Vorurteile, sie reagieren nicht auf Aussehen oder Behinderung. Sie suchen den freundlichen Umgang mit Menschen, erspüren das Empfinden ihres Gegenübers. So hat man oft den Eindruck, daß sie hilfsbedürftige Kinder auf ihrem Rücken sehr sorgsam behandeln, bei ruppigen älteren Kindern oder Erwachsenen aber schon einmal aufmüpfig sind. Auch dieses Verhalten läßt sie zu idealen Helfern in einer Therapie werden.

Für Kinder am besten sind Ponys, zu denen die Kleinen schneller Vertrauen fassen, da sie nicht so riesig wirken. Sie sind auch gelassener, wenn sie auf der Weide gehalten werden, denn dann haben sie immer Bewegung, kennen alle Geräusche der Umgebung und scheuen kaum.



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